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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 26

1896 - Breslau : Hirt
26 Europa. Losreißung Belgiens in dem genannten Jahre; zugleich erklärten die enro- päischen Mächte das Land für neutral*). Von den bedeutendsten Städten liegen: Im Flachlandc: Antwerpen, stark befestigte Handelsstadt an der fast von der Quelle an schiffbaren, gleich unterhalb der Stadt zu einem Meerbusen er- weiterten Schelde, der 2. Hafen des europäischen Festlandes (Petroleum, Baum- wolle, Kaffee), durch den auch viele deutsche Waren gehen. Hauptwaffenplatz Belgiens, vom 14. bis 16. Jahrh. Hauptsitz der niederländischen Malerschule, 240000 E. — Die Schelde aufwärts Gent, alte bedeutende Fabrik- und Handels- sterbt, 155 000 E. Am Vereinigungspunkt mehrerer Kanäle Brügge, im 14. Jahrh. der erste Handelsplatz Europas. Am stachen Dünenstrande Ostende, sehr be- snchtes Seebad und einziger Seehafen Belgiens. Im Hügellandc: Brüssel (Bruxelles), die glänzende, durch Gewerbfteiß, z. B. in Brüsseler oder Brabanter Spitzen, blühende Hst., wohl als „Klein-Paris" bezeichnet. 480000 E. In der Oberstadt, dem Sitz der Regierung, der Reichen und Vornehmen, herrscht französische Sprache und Lebensart, in der Alt- und der Unterstadt, dem Sitz des Handels und des Gewerbes, über- wiegt das Flämische. S.o. davon die Schlachtorte La Belle-Allianee oder Waterloo und Ligny. — Die belgischen Ebenen, vermöge ihrer Lage und Bodenbildung von jeher ein vermittelndes Gebiet zwischen Frankreich und Deutsch- land, eiu Zwischenland des germanischen und gallisch-romanischen Völkerkreises, sind oft der Schauplatz der folgenreichsten Kämpfe gewesen, und mit Recht hat man sie deshalb die „Lombardei des Nordens" genannt. Im wallonischen Bcrglandc: Lüttich, das „belgische Birmingham", an der Maas, alte, mit vielen Türmen geschmückte Stadt, ein Hauptsitz der Tuch-, Waffeu- und Gewehrfabrikation; 150000 E. Namur, am Zusammenfluß von Maas und Sambre, Festung, zwei Eingangswege Frankreichs beherrschend. Auswärtige Besitzung: Der Kongostaat (f. Heft 3, S. 47). 4. Königreich der Niederlande (Holland). [33 000 qkm, 4,7 Mill- ©.] 1. Lage, Bodenbildung und Bewässerung. Durch die Nordsee im N. und W., durch Moor, Sumpf und Heide im O. geschützt, bildet die N.w.-Ecke der niederrheinischen Ebene eine Art Jnselreich, hingewiesen auf Schiffahrt und Handel. Welche Flüsse bilden natürliche Wasserstraßen nach Deutschland, Belgien und Frankreich? Ein lies eindringender Meer- bnsen, als s. Fortsetzung der Nordsee Südersee benannt, teilt das Land in zwei Flügel: den wichtigeren s.w., das Mündungsland der Schelde, der Maas und des Rheins, und den ärmeren n.ö., der bis an den Dollart zieht und viel öde Moore in sich schließt. 1/i des durchgehende ebenen und niedrigen Bodens liegt um mehr als 5 in tiefer als der Flntfpiegel des Meeres und ist köstlicher Weide- und Fruchtboden, der See und den Flüssen abgewonnen, gegen die er dnrch Dünen und Deiche geschützt wird. Zahllose Windmühlen dienen zum Wegschaffen des andringenden Wassers *) Ein neutraler Staat darf sich bei einem Kriege keiner der kriegführenden Parteien anschließen, aber auch von keinem fremden Heere betreten werden.

2. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 22

1896 - Breslau : Hirt
22 Europa, Franken die alleinigen Herren des Landes wurden, bewahrte die Bevölkerung die gallische Eigenart. Ihr Abbild sind im wesentlichen ihre Nachkommen, die heutigen Franzosen. Diese sind geistig wohlbegabt, redegewandt, im politischen Leben sehr leidenschaftlich, in allen Schichten der Gesellschaft von lebhaftem Na- tionalgefühl erfüllt, immer bereit, für ihre Größe, ihren Ruhm jedes Opfer zu bringen; im ersten Angriffe tapfer und furchtbar, entbehren sie der nötigen Zähigkeit und besonnenen Ruhe. Sie vermögen nicht leicht, fremden Völkern — vor allen uns Deutschen — Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Losgelöst aus dem Reiche Karls des Großen (843), geriet das westfrän- kifche Reich in Verfall und blieb im Mittelalter vielfältig zerrissen; nachdeni aber das Königtum allmählich erstarkt war, richteten sich in der neuern Zeit die ge- einigten Kräfte des Landes siegreich nach außen. Auf Kosteu Spaniens, Deutsch- lands und Italiens wurden bis in die Neuzeit die Grenzen erweitert. Groß war der Einfluß, den Frankreich seit Ludwig Xiv. aus das übrige Europa im Staatsleben, durch wissenschaftliche Forschungen und durch Verbreitung neuer Anschauungen, Einrichtungen und Moden ausübte. Erst seit dem verlustreichen Kriege von 1870/71 hat dieser maßgebende Einfluß Frankreichs nachgelassen. Die Hauptmasse der Bevölkerung (gegen 35 Mill.) gehört dem Stamme der Franzosen an. Kelten leben noch in der Bretagne,*) Basken in den West-Pyrenäen. Deutsche am zahlreichsten in Lothringen und in Paris. Flamänder gegen die belgische Grenze hin, Italiener auf Corsica und in Nizza. —98% der Bevölkerung sind katholisch, 1,6% evangelisch. (>. Regierungsform, Einteilung und Städte. Die Regierungsform ist seit 1870 republikanisch. Das Land ist amtlich nach Fluß- und Ge- birgsgrenzen in 86 Departements eingeteilt, die aber keine Verwaltuugs- gebiete sind; dazu kommt das Territorium von Belfort. Nach den 6 natür- lichen Bodenteilen ordnen sich die Städte wie folgt. A. Becken der Seine. Die Hst. des Reiches, Paris, liegt an der Seine, da, wo sie durch deu Zufluß der' Marne auch für die größten Flußschiffe befahrbar wird. Mit 2,-> Mill. E. ist sie die bevölkertste Stadt des europäischen Festlandes, der erste In- dnstrieplatz des Landes und im Gebiete der Mode wesentlich tonangebend für die übrige Welt. Zugleich ist sie die erste Handelsstadt Frankreichs, sowie einer der ersten Geldmärkte des Festlandes von Europa. Der Ausspruch: „Paris ist Frankreich" ist noch heute gültig. Die Weltstadt mit ihren Reichtümern schützen sehr zahlreiche, der älteren Umwallnng weit vorgeschobene Werke, eine Fläche, fast halb so groß wie Mecklenbnrg-Strelitz, mit volkreichen Städten (u. a. Ver- sailles) und zahlreichen Ortschaften umschließend: die größte Lagerfestung der Erde. In Versailles, 15 km w.s.w. von Paris, das Schloß Ludwigs Xiv. mit Park und Wasserkünsten. Hier wurde am 18. Januar 1871 König Wil- Helm I. zum deutschen Kaiser ausgerufen. Der Norm and ie gehört die untere Seine an. An ihr Ronen (115000 E.), für Seeschiffe noch erreichbar, Hauptplatz für Baumwollgarn, und L e Ha vre jde Gräee, 115000 E.), an der Mündung, wichtigster Handelshafen Frank- *) D. i. Britaiinia, so genannt mit dem Zusätze minor, als die Briten Großbri- tanniens im 5. Jahrh. n. Ch. vor den Angelsachsen hierher flüchteten.

3. Von 1789 - 1807 - S. 1

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Georg-Eck er-In'- -Jt für internationale Sch u I b uch; o rs ci) u n g Braunschweig Schulbuchbibliothem °)3/q05^ I. Die französische Kevoluti Die wirtschaftliche Lage und die 5teuerverhältni vor der Revolution. a) Bericht des Marquis von Krgenson (am 2\. Juni J749).1 3ch befinde mich in diesem Augenblick in der Touraine auf meinen Gütern- ich sehe nichts als erschreckendes (Elend; es ist nicht mehr das niederschlagende Gefühl des (Elends, das die armen Bewohner erfüllt, es ist Verzweiflung,- sie wünschen nur noch den Tod. Ihan sieht überall Dörfer in Ruinen und verfall und keinehäuser, die wieder erstehen. . . . Mehr als 12 000 Arbeiter betteln in Rouen, ebensoviel in Tours. Itcehr als 20 000 dieser Arbeiter sind seit örei Itlonaten nach Spanien, Deutschland usw. ausgewandert. 3n Lyon werden mehr als 20 000 Seidenarbeiter in ihren Wohnungen festgehalten; man beobachtet sie, damit sie nicht ins Ausland ziehen. b) Horace Walpole 1765? 3ch finde dieses Land wunderbar viel reicher geworden, feit ich es vor 24 Jahren zuletzt sah Die ärmsten Dörfer sind ordentlich geworden, die holzschuhe verschwunden. Ittr. Pitt und die Staöt Lonöon sönnen sich einbilden, was sie wollen, Frankreich tvirö uns in der nächsten Zeit nicht anbetteln. c) Arthur young 1778.3 mir verließen ein roilöes, ööes und armes Land und fanden uns in-mitten von Kultur und Aufschwung. Jeder andere Umstand redete dieselbe Sprache. d) Dr.'Bigbt) V89.4 wir reiften 70 Meilen lang und, ich will wagen, es zu sagen, sahen feinen Ittorgen Landes, der nicht vollendet bebaut gewesen wäre. Die Idahl, Vorgeschichte zur französischen Revolution I, S. 108 u. 111. Das Jafyr 1749 war ein Jahr großer Mißernten, fluch bei den Notstandsberichten aus spateren 3ahrert (1753, 1789) wird untersucht werden müssen, ob sie als deugmsfe für ein allgemein verbreitetes Elend zu bewerten sind oder etwa aus Knfeniahren stammen. 2 Wahl, Vorgeschichte I, S. 109. rint mrmul'$quejte "andern er Spanien bereift hatte, ganz Frankreich. ®egenmatt" mz Tlt der Revolution, „Vergangenheit und 4 Tin englischer flrzt und Landwirt in seinen Leiters from France in 1789 London 1880. ’ Quellenfammhmg I, 12: Vknkler, von 1789 bis 1807 i

4. Anfangsgründe der Geographie - S. 27

1906 - Breslau : Hirt
1. Europa. 27 Gebirge. Hst. Griechenlands ist das einst berühmte Athen, Hst. Serbiens Belgrad, an der Donau. Die Halbinsel Italien war um die Zeit der Geburt Christi das erste Laad der Erde. Wie damals Rom die Residenz der römischen Kaiser war, deren Herrschaft sich über die ganze zu jener Zeit bekannte Welt erstreckte, so ist es heute die Hst. des Königreichs Italien und seit fast 2000 Jahren Sitz der Papste. Welche Stadt liegt in der Nähe des Vesuv? An welchen: Golf? Der größte Teil der Pyrenäen-Halbinsel kommt auf das Königreich Spanien, dessen Hst., Madrid, durch Eisenbahnen mit den großen Hasen- städten verbunden ist. Den W.-Rand der Halbinsel umfaßt das Königreich Portugal mit der schön gelegenen Hst. Lissabon. An welchem Fluß? An der W.-Seite des Deutscheil Reiches liegt das schöne, an Getreide, Obst und Wein reich gesegnete Frankreich. Nenne seine Grenzmeere! In seiner Bodenbildung gleicht es Deutschland darin, daß auch zu ihm ein Teil der Alpen, ein Teil der europäischen Mittelgebirge und ein Teil des europäischen Tieflandes gehört. An dem höchsten Alpenberge (neime ihn!) trifft Frankreich mit zwei andern Staaten (nenne sie!) zusammen. Welches Hochgebirge bildet die s. Landesgrenze? Hst. des Reiches ist Paris, mit 23/4 Mill. E. die Zweitgrößte Stadt des Erdteils. An welchen: Fluß? Welche Stadt verschifft den Wein des Garonne-Tales? Der Mittelpunkt der französische:: Seidensabrikation ist gleichzeitig die drittgrößte Stadt des Landes. Wie heißt sie, und an welchem Flusse liegt sie? Der Kanal trennt Frankreich von dem Königreich Großbritannien und Irland, das kurzweg England heißt. Inwiefern kann es ein Jnfelreich genannt werden? Welche beiden Inseln bilde:: dessen Hauptteil? Nenne seine Grenzen! Wie heißt der s. und wie der n. Teil Großbritanniens? Was weißt du von der Bodengestalt der beiden großen Britischen Inseln? Wie heißt Englands wichtigster Fluß? Die günstige Lage hat mit dazu beigetragen, daß England die erste Handels- und Seemacht der Erde ge- worden ist. Die Hst. London ist der Mittelpunkt des Welthandels und :::it fast 7 Mill. E. (Vorstädte eingerechnet) die größte Stadt der Erde. Wie heißt die Hst. Schottlands? An welcher Küste liegt Irlands Hst.? Wie heißt sie? Die Zwischenländer von England, Frankreich und Deutschland sind die beide:: Königreiche Belgien und Holland. Sie liegen an der Nordsee, n. und s. von den Rheinmündungen. Belgiens Steinkohlen- und Eisen- reicht::::: hat eine bedeutende Fabriktätigkeit und eine dichte Bevölkerung hervorgerufen. Die Hst. ist das reiche Brüssel, dessen (Brabanter) Spitzen, Teppiche und Tuche bedeutende Handelsartikel bilden. Hollands sette Wiesengründe sind die Ursache einer trefflichen Vieh- zucht geworden (Holländischer Käse), und die Lage am Meere weist die Bewohner auf Seehandel und Fischerei hin. Hst. und erste Handelsstadt des Reiches ist Amsterdam. Das höchste Land Europas ist die Schweiz. Den S. und O. des Landes fülle:: Gebirgszüge der mittleren Alpe:: aus, mit vielen Gipfeln,

5. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 155

1911 - Breslau : Hirt
87. Frankreich.___155 Philipp der Schne (12851314) war vielleicht der mchtigste König in Europa, als er die Ppste in Avignon zu residieren ntigte; nach dem Proze gegen die Templer und der Auflsung des Ordens fielen dessen ungeheure Reichtmer der franzsischen Krone zu (1312). Philipp zog auch bereits die Städte zu den Reichstagen (Etats generaux) hinzu, was in Deutschland erst fast 200 Jahre spter geschah ( 93). Aus Grund des Salischen Gesetzes, das die Frauen von der Erbfolge Das su ausschliet, folgte 1328 Philipp Vi., der Sohn Karls von Valois, des (ms-isss. Bruders Philipps des Schnen. Dieser bergang der Krone an das Haus Valois erweckte den englisch-franzsischen Krieg von neuem, da Eduard Iii. von England, der durch seine Mutter ein Enkel Philipps des Schnen war, die Krone fr sich verlangte. Er gab zwar diesen Anspruch auf, doch setzte er nach glcklichen Kmpfen (Schlachten bei Creey und Maupertuis, unweit Poitiers) im Frieden zu Bretigny (bei Chartres, 1360) durch, da ihm ein groer Teil Frankreichs als freies Eigentum verblieb. Die Unzufriedenheit seiner neuen Untertanen mit seiner Herr-schast war aber so groß, da der Krieg bald wieder ausbrach; 1380 war Englands Besitz auf wenige Kstenpltze beschrnkt. Ein groes Unglck fr Frankreich aber wurde die lange Regierung des geistesschwachen Karl Vi., in der das Land durch die Kmpfe der Huser Orleans und Burgund um die Vormundschaft zerrttet wurde. 1415 griff Heinrich V. von England ein, erfocht den glnzenden Sieg bei Azinconrt und wurde inazmcourt Nordfrankreich bis zur Loire und in Sdwestfrankreich als König aner-kannt. Da trat 1429 ein Umschwung ein. Als bereits Orleans belagert wurde, kam eine Bewegung, die im franzsischen Volke entstand, dem ein-heimischen Könige Karl Vii. (14221461) zu Hilfe. Johanna Darcja-ans Domremy (an der Maas) gelangte durch die englischen Wachen nach Orleans, begeisterte das franzsische Heer zum Kampfe und vertrieb die Englnder (daher Jungfrau von Orleans genannt). Sie geleitete dann noch den König nach Reims zur Krnung, siel aber 1430 (bei Compiegne) in die Hnde der Feinde und wurde im folgenden Jahre in Roueu als Hexe verbrannt. Die Englnder verloren schlielich nach dem Tode ihres Feldherrn Talbot (bei Eastillon 1453) alle franzsischen Besitzungen auer Calais. Durch die Pragmatische Sanktion von Bourges (1438) frderte Karl Vii. Rom gegenber die Selbstndigkeit der franzsischen (gallikanischen") Kirche; die von ihm errichteten Ordonnanz-Kompagnien" waren das erste stehende Heer Europas. Sein Nachfolger Ludwig Xi. (1461-1483) war namentlich darauf be-Ludwig xi. dacht, die Macht der groen Vasallen zu brechen; er erwarb auch nach dem Tode Karls des Khnen Burgund zurck. Nachdem K arl Viii. (1483-1498) Karl vm. durch Heirat auch noch die Bretagne erworben hatte*), konnte Frankreich als geeinigt gelten; es begann einen langwierigen Kampf gegen die drohende Umklammerung durch die Habsburger in Deutschland und Spanien. *) Sie wurde erst 1532 einverleibt.

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 134

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
134 tionen gemacht, als die Franzosen. Frankreich war schon zweimal eine Republik, und schon zwei Mal ist die Republik in ein Rapoleonisches Kaiser- thum umgeschlagen. Gegenwärtig ist Louis Napoleon Bonaparte Iii. Kaiser von Frankreich. Er hat die französische Kriegsmacht, mit deren Hülfe er sich den Besitz der Kaiserwürde verschaffte, auf einen Achtung gebietenden Stand gebracht. Die französische Flotte steht vielleicht nur noch in der Be- dienung der englischen nach, und das französische Landheer übersteigt an Zahl und Kriegstüchtigkeit das englische. Die Stärke des französischen Heeres beträgt im Frieden 380,000 Mann, die Stärke der Flotte wird auf 480 Kriegsfahrzeuge mit 9,700 Kanonen angegeben. Die Handelsflotte bestand zu Anfang 1863 aus 15,132 Schiffen mit 982,571 Tonnen. Frankreich zerfällt in 89 Departements; wir wollen jedoch die alte Provinzial-Eintheilung hier zu Grrmde legen. 1. Jsle de France. Haupt- und Residenzstadt Frankreichs ist Paris an der Seine, 1,700,000 Einw. Festung und Universität. Sie zerfällt in 3 Stadttheile: la ville nördlich der Seine, In eite oder die Altstadt auf einer Seine-Insel, und der Stadttheil südlich der Seine mit dem Markier latin. Paris hat 34 Vor- städte, 56 Thore oder Barrieren, 76 freie Plätze, 25 Theater, 22 Brücken. Unter den Vorstädten sind St. Antoine, St. Martin und Montmartre, unter den Plätzen der Bastille- und der Vendüme-Platz bekannt. Die Kirche Mirs clame, das Invalidenhotel, das Stadthaus, die Tuilerien, das Louvre, das Palais Luxemburg, das Palais royal, la Morgue sind bemerkenswerthe Ge- bäude. Erwähnung verdienen noch der an Monumenten überaus reiche Kirchhof Père la Chaise, die elysäischen Felder, ein von einer Allee durch- schnittener Lustwald, die 22 Boulevards, breite mit Bäumen besetzte Straßen zwischen der Stadt und den Vorstädten. Kaiser Napoleon I. ruht seit 1840 im Dome der Invaliden. Ganz in der Nähe von Paris liegen von 30 Städten noch folgende bemerkenswerthe: St. Denis, Begräbnißort der französischen Könige, Versailles mit einem berühmten Schlosse, im schönsten Style, St. Cyr mit einer Mili- tärschule. St. Cloud und Fontainebleau mit herrlichen Schlössern und Parkanlagen. In Fontainebleau unterzeichnete am 11. April 1814 Na- poleon I. seine Abdankung. Südöstlich von Paris liegt das durch seine Käse berühmte Dorf Brie in der gleichnamigen Landschaft (krommafs äs 6ris.) 2. Die Picardie, zu beiden Seiten der Somme, ist eine fruchtbare, gut angebaute Provinz. Hauptstadt ist Amiens an der Somme, 60,000 E., geschichtlich wichtig durch Peter von Amiens, den Kreuzzugs-Prediger, 1091, und durch den Friedens- schluß von 1802 zwischen England und Frankreich. 3. Die französischen Niederlande. Artois, Hennegau und Flandern sind gewerbreiche Provinzen und haben viele Festungen und vorzügliche Fabriken in Spitzen, Leinwand, Battist rc.

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 144

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
144 Mittlere Geschichte. ettte Erscheinung sie zur Retterin Frankreichs berufen habe, Orleans solle entsetzt und Karl in Rheims gekrönt werden. Sie rvitrbe an die Spitze des Heeres gestellt und entflammte dasselbe; die Engländer warfen in panischem Schrecken die Waffen weg, und Karl konnte triumphirend in Orleans einziehen. Eine Stadt nach der andern wurde unter der muthvollen Anführuug der Jungfrau, die mitten in das Schlachtengewühl sich wagte, erobert; und endlich hatte Karl die Frende, in Rheims einzuziehen und gekrönt zu werden (1430). Johanna wollte jetzt zurück-treteu; aber man nöthigte sie, beim Heere zu bleiben. Das Jahr daraus wurde sie vou den Engländern gefangen und nach einem höchst ungerechten Prozesse von französischen Richtern und Bischöfen zu Rouen als Hexe verbrannt. Indessen war nun einmal Frankreich siegreich; und bis 1436 war alles außer Calais den Engländern entrissen. Die französischen Könige hatten jetzt nur noch in dem reichen Herzog von Burguub, Karl dem Kühnen, einen gefährlichen Rebenbuhler, der außer seinen Reichslehen den größten Theil der Niederlande besaß und sogar mit dem Kaiser um den Königstitel unterhandelte. Allein der listige Ludwig Xi. wußte ihn in Kriege mit den Schweizern zu verwickeln, in welchen er schwere Niederlagen und zuletzt den Tod fand (1477). So zog Ludwig fein Reichslehen an sich. Die Niederlande aber sielen an Oesterreich, indem Karl's einzige Tochter Maria ihre Hand Maximilian I. bot. Frankreichs Könige hatten jetzt die erzielte Macht erreicht. Nahmen auch ihre nunmehrigen Eroberungsversuche in Neapel und Oberitalien einen unglücklichen Ansgang, so erstarkte boch das Reich im Innern, vornehmlich unter Ludwig Xii. (1498 bis 1515), der ein Vater des Vaterlanbes genannt würde, und das Zeugniß hat, daß in Frankreich nie bessere Gesetze und Kriegszucht gehaubhabt worben seien, als unter ihm.

8. Geschichte der Neuzeit - S. 142

1887 - Wiesbaden : Kunze
142 Zweite Periode der Neuzeit. den Tod Ferdinands Iii. die deutsche Kaiserkrone erledigt. Ludwig Xr . bot alles auf, um sie für sich zu gewinnen, auch fand er die katholischen Kurfürsten seinen Absichten nicht abgeneigt. Doch hielten es die protestantischen Fürsten für einen unverantwortlichen Verrat am deutschen Vaterlande, einem Ausländer die Kaiserkrone zu übertragen, und wählten Ferdinands Sohn Leopold I. (1658— 17°5) zum Reichsoberhaupt. Er war ein milder, schwacher König, ohne persönlichen Mut, voll spanischer Förmlichkeiten, ein Spielball seiner Minister und der Jesuiten. Ludwig Xn . baute aus den Grundlagen fort, welche Sullp, Richelieu und Mazarin gelegt hatten, und erlebte es, daß Frankreich wegen seiner Macht zwar den übrigen Staaten für ihre politische Selbständigkeit Besorgnisse einflößte, aber in Geschmacksbildung und Sittenverfeinerung angestaunt und nachgeahmt wurde. Spaniens Lhnmacht lag am Tage; es hatte im Kriege mit England und Portugal nachgeben müssen. Das deutsche Reich entbehrte der Einheit, und seine Staatsmänner waren gegenüber den französischen gewandten Diplomaten unbeholfen. Englands schwacher König Karl Ii. war wegen Bestechlichkeit seiner Minister der Sklave fremden Einflusses. Holland, Portugal und andere Staaten schienen in mancherlei Beziehungen an Frankreichs Interesse gebunden zu sein. Diese günstige Lage suchte Ludwig Xiv. zur Begründung des französischen Übergewichts in Europa auszubeuten; Waffengewalt und diplomatische Künste sollten helfen. 3. Ludwigs Xiv. Krieg mit Spanien und Holland. Ludwig war der Schwiegerfohn Philipps Iv. von Spanien und hatte bei seiner Vermählung mit der Infantin Maria Theresia feierlichst auf die spanischen Lande Verzicht geleistet.*) Als aber Philipp Iv. 1665 starb, nahm Ludwig nach dem sogenannten Devolutions- oder Heimfallsrechte die spanischen Niederlande in Anspruch und rückte sofort mit einem Heere, welches Türen ne und Conds befehligten, in Flandern und in die Franche Eomts ein. Die Spanier-waren schlecht gerüstet und hatten geringen Widerstand geleistet; *) Im pyrenäischen Frieden 1659, der den seit dem 30jährigen Krieg mit Spanien geführten Krieg schloß und Frankreich im Norden durch Artois und mehrere Orte in Flandern und Luxemburg, wie Thionville und Avesnes, im Süden durch Perpignan und Roussillon nebst dem italienischen Pignerolo vergrößerte.

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 9

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Frankreich unter Ludwig Xiv. und seine Vorherrschaft in Europa. 9 Ii. Frankreich unter Ludwig Xiv. und seine Vorherrschaft in Europa. 1. Vollendung: des Absolutismus durch Richelieu und Mazarin. § Die Ermordung Heinrichs Iv. war für Frankreich ein schwerer Schlag. Seine Witwe Maria von Medici, die für den unmündigen Ludwig Xiii. — er regierte von 1610 — 43 — die Regentschaft führte, wurde nicht im geringsten der Schwierigkeiten Herr, die durch das erneute Emporkommen des in den Religionskriegen mächtig gewordenen, von Heinrich Iv. für kurze Zeit niedergehaltenen Adels und durch den wieder eintretenden Niedergang der Finanzen herbeigeführt wurden. Ein neues Zeitalter begann, als Armand Jean Duplessis Kardinal-Herzog von Richelieu die Verwaltung übernahm (1624). Nach außen war sein Ziel die Erhebung Frankreichs zur ersten Macht Europas und die Bekämpfung Habsburgs in Deutschland und Spanien; daher seine Teilnahme am Dreißigjährigen Kriege, daher ein Krieg gegen Spanien (1685 — 59), der im Pyrenäischen Frieden Frankreich Artois mit Arras, mehrere Plätze in Flandern und Luxemburg, im S. die Grafschaft Roussillon mit Perpignan einbrachte. Im Innern sollte die königliche Allgewalt vollendet werden, aber das Staatswohl die einzige Rücksicht der Regierung sein, die darum den unbedingten Gehorsam aller erzwingen mußte. Dieses Ziel verfolgte Richelieu mit allen Mitteln seines klugen Geistes und mit unbeugsamer Energie. Daher sein Kampf gegen die Hugenotten, die in Süd- und Westfrankreich mit ihren Festungen und Soldaten fast einen Staat im Staate bildeten; sie erlagen nach tapferer Gegenwehr (La Rochelle 1628), verloren ihre Sonderstellung, behielten aber Religionsfreiheit. Daher sein Kampf gegen den Adel, in dem das Bürgertum auf seiner Seite stand1 und der mit dem Siege der Krone endete. Die Verwaltung wurde straff zentralisiert. Die obersten Beamten der Provinzen, die Intendanten, waren nur von der Krone abhängig. In der Folge 1) Schon 1614 hatte auf der Versammlung der Etats-generaux, der letzten vor der Revolution berufenen, der dritte Stand gefordert, „que l’autorite du roi soit et demeure absolue sur tous ses sujetsa.

10. Wirtschaftsgeographischer Überblick über die außerdeutschen Staaten Europas und die übrigen Erdteile - S. 13

1911 - München : Oldenbourg
Die Republik Frankreich. 13 Als die besten Sorten gelten die der Champagne, Burgunds und die Bordeaux- weine. Auch im Obstbau und in der Erzeugung von Obstwein ist Frank- reich unübertroffen. — Das mittelmeerische Gebiet bringt neben Kastanien, Wal- nüssen, Mandeln und Feigen auch etwas Südfrüchte (Orangen und Zitronen) und Oliven in den Handel. Großes leistet die Gegend von Nizza in der Blumen- zu cht. Des weiteren baut man Flachs, Zuckerrüben, Kartoffeln und Tabak. Bitter gerächt hat sich in manchen Landesteilen, besonders im Rhone- und Garonnegebiet, die Ausrot- tung der Wälder. Vorbild- ^ lich erscheint Frankreich in | der Geflügelzucht. J In seinen Boden--"" ^ schätzen steht Frankreich er- heblich hinter Deutschland und England zurück,insbeson- dere erweist sich die getrennte Lage von Kohle und Eisen als ein Hindernis der industriellen Entwicklung des Landes. Hoch entwickelt ist die Sei- denindustrie mit den Hauptsitzen Lyon und St. Etienne. Weltrns genießen seine Mode -und Luxus- w a r e u, weitbekannt sind die seinen französischen Liköre (Eognak nördlich von Bor- deaux) und Käsesorten (Fro- mage de Brie). Die vorzügliche geogra- phische Lage des Landes, sein Produktenreichtum, der Fleiß seiner Bewohner und nicht zum wenigsten die viel glücklichere politische Entwicklung des Staates gegenüber dem so lange zersplitterten Deutschland haben Frankreichs Handel schon sehr frühe recht günstig gestaltet. Die Einfuhr besteht vorwiegend in Rohstoffen, die Ausfuhr in Fabrikaten. Recht ansehnlich ist übrigens auch die Ein- und Ausfuhr von Nahrungsmitteln. In den letzten Jahrzehnten wurde Frankreichs Handel von Deutschland bedeutend überflügelt. Der deutsche Außenhandel beläuft sich auf rund 17 Milliarden Mark, der französische nur auf 10 Milliarden Mark. Ein Grund hierfür liegt in der ganz geringen Be- Völkerungszunahme Frankreichs. Während Deutschlands Bevölkerung an Zahl stetig steigt, kommt Frankreich über seinen alten Bestand fast nicht hinaus; daher auch die schwache Beteiligung der Franzosen an der überseeischen Auswanderung. Eine Folge davon ist wieder, daß Frankreich von seinem großen Kolonialbesitz nicht jenen Zuwachs von Macht erfährt, den ihm die nahegelegenen Länder seiner afrikanischen Kolonien gewähren könnten. M. u. A, G ei st b eck, Erdk. f. Mittelschulen. Vii. 2. Aufl. 2 Die Hauptweinbaugebiete Frankreichs.
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